Zum 30-jäh­ri­gen Fir­men­ju­bi­lä­um von Ralf Hoh­mann, einem unse­rer dienst­äl­tes­ten und erfah­rens­ten Pro­jekt­lei­ter bei ORISA, haben wir die Gele­gen­heit genutzt, mit ihm über sei­ne beein­dru­cken­de 30-jäh­ri­ge Kar­rie­re zu spre­chen. Dabei teil­te er nicht nur beruf­li­che Höhe­punk­te, son­dern auch char­man­te Miss­ge­schi­cke und skur­ri­le Momen­te aus drei Jahr­zehn­ten. Sei­ne Erin­ne­run­gen geben einen Ein­blick in eine abwechs­lungs­rei­che Lauf­bahn als Pro­gram­mie­rer und Pro­jekt­lei­ter – und zei­gen, wie viel Humor, Lei­den­schaft und Inno­va­ti­ons­geist hin­ter Ralfs Arbeit ste­cken.

Mit der Per­so­nal­num­mer 9 star­te­te Ralf am 1. Sep­tem­ber 1994, nach sei­nem Mathe­ma­tik­stu­di­um, sei­nen ers­ten Arbeits­tag bei der dama­li­gen Fir­ma focal – heu­te ORISA, die zu der Zeit ihren Fir­men­sitz noch in der Kraut­gas­se 2 hat­te.

Schon bei sei­nem Bewer­bungs­ge­spräch war klar: Ralf und die Fir­ma pas­sen zusam­men. „Ich fand grenz­über­schrei­ten­de Sachen schon immer inter­es­sant,“ sagt er lachend. Und die­se Neu­gier hat ihn in den letz­ten Jahr­zehn­ten nie los­ge­las­sen – eben­so wenig wie die Freu­de am Lösen von Pro­ble­men, auch wenn das nicht immer ohne Zwi­schen­fäl­le ablief.

Von Totalzusammenbruch bis Mathe-Wunder: Ralfs frühe Abenteuer in der IT

In sei­nen Anfangs­jah­ren bei ORISA sorg­te Ralf für einen unver­gess­li­chen Moment bei der Carl Zeiss Jena GmbH – und für eini­ge erstaun­te Gesich­ter bei dor­ti­gen Tech­no­lo­gen. Sei­ne Auf­ga­be war es, ein Update für die Werk­zeug­ver­wal­tung ein­zu­spie­len – damals noch auf Dis­ket­te und stil­echt per­sön­lich aus­ge­lie­fert. Doch anstatt eines ein­fa­chen Updates hat­te er ver­se­hent­lich das Anle­ge­skript mit­ge­bracht, das stan­dard­mä­ßig damit beginnt, bis­he­ri­ge Tabel­len zu löschen. Inner­halb weni­ger Sekun­den stand die gesam­te Abtei­lung still. „Plötz­lich herrsch­te der Total­zu­sam­men­bruch“, erin­nert er sich heu­te schmun­zelnd. Zum Glück war ein Back­up vor­han­den, und Ralf hat seit­dem gelernt: Dop­pelt prü­fen, bevor man etwas live schal­tet.

Wäh­rend eines Pro­jekts für eine Bank stol­per­te Ralf über eine ech­te Kurio­si­tät: Als er ent­deck­te, dass die Ori­gi­nal­soft­ware durch 0 divi­die­ren konn­te und dabei tat­säch­lich den Wert „1“ aus­spuck­te, war klar: Hier war etwas faul. Bei nor­ma­len Pro­gram­men führt eine Divi­si­on durch 0 zu einem Absturz, nicht zu mathe­ma­ti­schen Wun­dern. Also muss­te ein Divi­si­ons­ope­ra­tor pro­gram­miert wer­den, der genau die­sen Feh­ler nach­bil­det, um Ban­ken­soft­ware zu betrei­ben. Manch­mal muss man in der IT eben das Unmög­li­che mög­lich machen – auch wenn es mathe­ma­tisch eigent­lich kei­nen Sinn ergibt.

Vom intimen Frühstückskreis zum Sommerfest im Garten

Auch wenn das Unter­neh­men seit Ralfs Anfangs­zeit um das 9‑fache gewach­sen ist und die Unter­neh­mens­kul­tur sich dem­entspre­chend anpas­sen muss­te, spricht Ralf ger­ne über die enge Ver­bun­den­heit im Team. In den Anfangs­jah­ren war das kol­le­gia­le Ver­hält­nis eng – fast fami­li­är. Som­mer­fes­te wur­den – zu Beginn durch einen Zufall initi­iert — bei ihm im Gar­ten gefei­ert, wo dann, wie er sich lächelnd erin­nert, auch schon mal vier­zig Erwach­se­ne und zehn Kin­der durch den Gar­ten spran­gen.

Der enge Zusam­men­halt ist für ihn bis heu­te einer der Grün­de, war­um er der Fir­ma über so vie­le Jah­re treu geblie­ben ist. „Auch wenn wir inzwi­schen fast 70 Mit­ar­bei­ter sind, spürt man die­sen Team­geist immer noch. Und das macht für mich den Unter­schied.“

Siemens: die wichtigste Beziehung und der größte Erfolg

Ralfs Kar­rie­re bei ORISA ist eng mit dem Kun­den Sie­mens Schweiz ver­bun­den. Schon 2006 begann er, für das Pro­jekt zu arbei­ten, und 2008 ging die ers­te Online-Ver­si­on des HIT-Pro­gramms – live. Für die Off­line-Ver­si­on wur­de sogar ein How to/­Pro­mo­ti­ons-Video pro­du­ziert, in dem das Tool im Mit­tel­punkt stand. „Das war ein tol­ler Moment,“ erin­nert er sich stolz. Inzwi­schen hat Ralf fast 20 Pro­jek­te mit Sie­mens umge­setzt und pflegt eine enge Bezie­hung zu die­sem Kun­den. „Das größ­te Kom­pli­ment ist, wenn der Kun­de immer wie­der auf dich zukommt. Es zeigt, dass gegen­sei­ti­ge Wert­schät­zung und Ver­trau­en da sind.“

Der technologische Wandel: Von Disketten zu Cloud-Lösungen

In den letz­ten 30 Jah­ren hat sich auch die Tech­no­lo­gie mas­siv ver­än­dert. „Frü­her hat­ten wir einen Com­pu­ter, den wir uns alle tei­len muss­ten, um ins Inter­net zu kom­men,“ erin­nert sich Ralf lachend. Heu­te ist die Soft­ware-Ent­wick­lung natür­lich ganz anders: „Vie­les ist beque­mer gewor­den, aber eini­ge Din­ge, wie Sicher­heits­an­for­de­run­gen, machen die Arbeit auch kom­ple­xer.“ Er ver­gleicht die Soft­ware­bran­che mit der Mode­welt – Trends kom­men und gehen, aber im Kern bleibt vie­les gleich.

Das Geheimnis seiner Motivation: Spaß am Job

Und was hält Ralf nach 30 Jah­ren noch moti­viert? „Es macht mir ein­fach Spaß,“ sagt er schlicht. Der Umgang mit Kun­den, die Her­aus­for­de­rung, ihre Pro­ble­me zu lösen, und natür­lich sein Team – das ist für ihn der Antrieb. „Mit man­chen Kol­le­gen ver­ste­he ich mich schon wie ein altes Ehe­paar. Wir kön­nen uns mit Halb­sät­zen ver­stän­di­gen und ler­nen stän­dig von­ein­an­der.“ Es ist die­se Mischung aus Spaß und Kol­le­gia­li­tät, die ihn immer wie­der antreibt.

Auch die abwechs­lungs­rei­chen Auf­ga­ben las­sen das Arbei­ten bei ORISA nie lang­wei­lig wer­den. Pro­jek­te in den ver­schie­dens­ten Bran­chen zu beglei­ten und dabei ganz neue Din­ge ler­nen, sind für Ralf nach wie vor ein gro­ßer Plus­punkt sei­ner Arbeit. „Was ich dar­an mag, ist, dass man über­all ein biss­chen Wis­sen mit­nimmt. Jetzt kann ich sogar grund­le­gen­de hydrau­li­sche Schalt­plä­ne lesen und dank eines ande­ren Pro­jekts im Bereich Schie­nen­fahr­zeug­baus habe ich gelernt, was eine Zick­zack­brei­te ist“, sagt er augen­zwin­kernd.

Ratschläge an die nächste Generation

Für jun­ge Kol­le­gen hat Ralf einen kla­ren Rat: „Mach das, was dir Spaß macht.“ Für ihn war das Pro­gram­mie­ren immer mehr als nur ein Job. „Pro­gram­mie­ren zählt für mich zu Kunst. Die ein­zi­ge Gren­ze ist die Logik – und solan­ge etwas der Logik nicht wider­spricht, kann man es pro­gram­mie­ren.“ In die­sem krea­ti­ven Frei­raum sieht er die größ­te Stär­ke sei­ner Arbeit. Abschlie­ßend erklärt Ralf, dass der Schlüs­sel zu sei­ner 30-jäh­ri­gen Kar­rie­re sim­pel ist: „Mit Spaß durch 30 Jah­re. Wenn man das tut, was man liebt, merkt man gar nicht, wie die Zeit ver­geht.“

Mit Ralf haben wir einen Kol­le­gen, der nicht nur ein wan­deln­des Lexi­kon für tech­ni­sche Lösun­gen ist, son­dern auch ein wich­ti­ger Teil der ORI­SA-Fami­lie bleibt. Ob durch 0 divi­die­ren oder Dis­ket­ten-Pan­nen – sei­ne Anek­do­ten zei­gen, dass man in 30 Jah­ren nicht nur wächst, son­dern auch viel gemein­sam lachen kann.