Virtueller Vortrag der MAN Energy Solutions SE zur 11. VDMA-Tagung

Als Unter­neh­men des Maschi­nen- und Anla­gen­baus gehört die MAN Ener­gy Solu­ti­ons SE zu den Markt­füh­rern im Bereich Groß­mo­to­ren und Tur­bo­ma­schi­nen. Seit acht Jah­ren setzt das Unter­neh­men schon den CREALIS®-Produktkonfigurator ein. Zur VDMA-Tagung am 22.02.2022 wird Frank Wüst­ner, Seni­or Pro­ject Mana­ger GICP, Group Infor­ma­ti­on Tech­no­lo­gy, bei der MAN Ener­gy Solu­ti­ons SE einen Ein­blick in die Inte­gra­ti­on unse­rer CPQ-Lösung in die Struk­tu­ren und Pro­zes­se bei MAN geben. Im Vor­feld konn­te ORISA ihn zu einem kur­zen Inter­view gewin­nen, um die Hin­ter­grün­de des Pro­jekts zu erfah­ren:

Herr Wüstner, was war die Motivation von MAN Energy Solutions SE für die Einführung eines Produktkonfigurators?

MAN Ener­gy Solu­ti­ons arbei­tet schon seit 2006 im Ver­trieb mit dem Pro­dukt­kon­fi­gu­ra­tor von SAP® , aller­dings nur für ein Pro­dukt, dem Tur­bo­la­der. Der Groß­teil unse­rer Pro­duk­te war für Vari­an­ten­kon­fi­gu­ra­ti­on bis­her aus ver­schie­de­nen Grün­den nicht geeig­net.

MAN ES

Aller­dings begann in 2010 eine kom­plet­te Neu­ent­wick­lung eines Motors für ein spe­zi­el­les Markt­seg­ment, wel­cher kom­plett kon­fi­gu­rier­bar sein soll­te und durch die welt­weit ver­teil­te Ver­kaufs­or­ga­ni­sa­ti­on (IGC) ange­bo­ten wer­den soll. Damit ein­her­ge­hend war klar, dass wir ein schlan­kes und intui­tiv bedien­ba­res Kon­fi­gu­ra­ti­ons­tool brau­chen, wel­ches von den IGCs schnell erlern­bar ist, um bei Kun­den­an­fra­gen in kur­zer Zeit ein Ange­bot abge­ben zu kön­nen.

Damit war der Start­schuss erfolgt und wir haben, neben SAP® LO-VC, nach einem wei­te­ren Kon­fi­gu­ra­ti­ons­tool, Aus­schau gehal­ten und dabei CREALIS® gefun­den.

Welche Herausforderungen haben sich dabei ergeben?

Die Her­aus­for­de­rung war die Kom­bi­na­ti­on von SAP® LO-VC und CREALIS® und den­noch ein schlan­kes, intui­tiv bedien­ba­res Front­end zu schaf­fen. Für uns war von Anfang an klar, dass wir das kom­plet­te Kon­fi­gu­ra­ti­ons­mo­dell des Motors in SAP® LO-VC model­lie­ren wol­len, da wir die­ses Wis­sen im Hau­se haben.
Der CREALIS®-Produktkonfigurator soll­te als Front­end mit die­sem VC-Modell arbei­ten kön­nen und, ange­rei­chert mit einem schma­len Regel­werk in CREALIS® , den Anwen­dern in den IGCs eine ein­fa­che und schnel­le Ver­triebs-/Pro­dukt­kon­fi­gu­ra­ti­on ermög­li­chen, um ein Ange­bot mit Ver­kaufs­preis dem Kun­den über­ge­ben zu kön­nen.
Wei­te­re Her­aus­for­de­run­gen waren die Schnitt­stel­len zu SAP® GTS, um die Frei­ga­be für die Doku­ment­aus­ga­be des Ange­bots zu bekom­men, als auch die Doku­ment­tem­pla­tes für Ange­bot und tech­ni­scher Spe­zi­fi­ka­ti­on.
Die Prä­mis­se war immer, den Anwen­der „unfall­frei“ durch die Kon­fi­gu­ra­ti­on zu brin­gen, ohne in eine Sack­gas­se zu gera­ten.

Wie konnte ORISA bzw. CREALIS® Sie überzeugen?

Wir haben 2013 einen Bench­mark durch­ge­führt, dafür ein Las­ten­heft erstellt und die­ses mit sechs ver­schie­de­nen Anbie­tern von Kon­fi­gu­ra­ti­ons­tools in ein­zel­nen Work­shops bespro­chen. Dar­aus ergab sich eine Ver­gleichs­lis­te, die wir für uns selbst bewer­tet haben, um zu einer Short­list mit zwei Anbie­tern für die wei­te­ren Ver­hand­lun­gen zu kom­men.

Auf der Short­list war eben auch ORISA mit dem Tool CREALIS® . Neben der Erfül­lung nahe­zu aller Anfor­de­run­gen aus dem Las­ten­heft, hat uns aber im Wesent­li­chen die fach­li­che Kom­pe­tenz des ORI­SA-Teams über­zeugt. Sowohl die Vor­ge­hens­wei­se als auch das Ver­ständ­nis für unse­re Anfor­de­run­gen und am Ende auch der Preis, hat zu die­ser nun seit acht Jah­ren andau­ern­den Part­ner­schaft geführt.

Können Sie kurz den Projektverlauf beschreiben?

Wir haben bereits 2013 mit dem CREALIS® 4‑Projekt begon­nen, par­al­lel dazu lief das Imple­men­tie­rungs­pro­jekt für SAP® PLM7 und Vari­an­ten­kon­fi­gu­ra­ti­on (VC) für den neu­en High­speed Motor. Das Kon­zept, wie CREALIS® 4 an SAP® ange­dockt wer­den soll und wie das SAP® VC Regel­werk inter­pre­tiert wer­den kann, stand nach weni­gen Mona­ten und in die­sem Zeit­raum wur­de auch ein Pro­to­typ dafür auf­ge­baut. Da aber die par­al­lel lau­fen­den SAP® Akti­vi­tä­ten noch nicht abge­schlos­sen waren, wir noch im SAP® vie­le aus­ste­hen­de Ent­schei­dun­gen hat­ten, konn­te der Gesamt­pro­zess mit CREALIS® 4 erst ab 2018 pro­duk­tiv genutzt wer­den. Wäh­rend der gesam­ten Fin­dungs­pha­se wur­den wir von ORISA in allen Fra­gen zu CREALIS® , Model­lie­rung und Inte­gra­ti­on jeder­zeit best­mög­lich unter­stützt.
Als Fol­ge­pro­jekt haben wir 2019 mit dem Upgrade auf CREALIS® 7 begon­nen und die Inte­gra­ti­on mit SAP® dabei auf eine neue Tech­nik umge­stellt. Die­ses Pro­jekt wur­de in knapp einem Jahr abge­schlos­sen und CREALIS® 7 ist nun seit 2020 für alle IGCs ver­füg­bar.

 

MAN ES CREALIS Konfigurator

Wie wird CREALIS® momentan bei Ihnen eingesetzt (z.B. Länder, Sprachen, wie viele Aufträge werden über CREALIS® abgewickelt)?

CREALIS® 7 wird aktu­ell nur für die Kon­fi­gu­ra­ti­on des MAN175 High­speed Motors ein­ge­setzt und sowohl durch die IGCs als auch das Head­quar­ter Augs­burg genutzt.
Die IGCs kon­fi­gu­rie­ren ein Moto­ren­sys­tem für den Kun­den mit CREALIS® und kön­nen dazu bestimm­te Ver­trags­do­ku­men­te aus­dru­cken. Eben­so erfolgt die Rück­mel­dung und Frei­ga­be der Kon­fi­gu­ra­ti­on zu die­sem Ange­bot in CREALIS® , bevor die Über­ga­be ins SAP® für den nach­fol­gen­den Sup­p­ly Chain Pro­zess star­ten kann.
CREALIS® ist für alle IGCs (>100) ver­füg­bar, über­wie­gend in eng­li­scher Spra­che, kann aber auch in deut­scher Spra­che genutzt wer­den.
Zur Fra­ge nach der Anzahl der Auf­trä­ge möch­te ich mich nicht nur auf die kon­kre­ten Auf­trä­ge bezie­hen, son­dern eher auf die Anzahl der ange­leg­ten Kon­fi­gu­ra­tio­nen, die zur Prü­fung nach SAP® über­tra­gen wur­den.
Im Jahr 2021 wur­den über 1300 Kon­fi­gu­ra­tio­nen nach SAP® über­tra­gen, die somit auch in CREALIS® kon­fi­gu­riert wur­den.

Können Sie schon einen kleinen Ausblick in die Zukunft mit CREALIS® bei Ihnen im Unternehmen geben?

Wir haben die­ses Jahr ein neu­es Pro­jekt im Bereich „Power“ begon­nen. CREALIS® soll im Zusam­men­spiel mit SAP® zur Kon­fi­gu­ra­ti­on von kom­ple­xen Ener­gie­lö­sun­gen (Kraft­werks­an­la­gen, Bat­te­rie­spei­cher etc.) ein­ge­setzt wer­den.
Die Grund­la­gen für die Model­lie­rung wol­len wir dafür in SAP® VC legen und im CREALIS® erfolgt dann sowohl die Modell­ver­fei­ne­rung als auch die Ange­bots­kon­fi­gu­ra­ti­on inklu­si­ve einer Kal­ku­la­ti­on.

Vielen Dank Herr Wüstner für die Einblicke! Wir freuen uns schon auf Ihren Vortrag!

 

Wenn Sie einen detail­lier­ten Ein­blick in die Tech­nik und Funk­ti­ons­über­sicht von CREALIS® CPQ bei MAN erfah­ren wol­len oder gene­rell am Vari­an­ten­ma­nage­ment inter­es­siert sind, dann mel­den Sie sich zur vir­tu­el­len VDMA-Tagung am 22.02. an! Die kom­plet­te Agen­da sowie Details zur Anmel­dung fin­den Sie beim VDMA.